Das ehemalige Künstler- und Literatenviertel Saint-Germain-des-Prés ist die schickere Version des Quartier Latin. In den berühmten Cafés des Viertel, allen voran das Café de Flore und das Procope, trafen sich in den 20. Jahren Intellektuelle und Künstler wie Pablo Picasso, Ernest Hemingway oder Jean-Paul Sartre. Heute lockt das Viertel mit edlen Cafés und Restaurants sowie zahlreichen Boutiquen, Galerien und Antiquitätenhändlern. Im Süden von Saint-Germain-des-Prés wartet mit dem Jardin du Luxembourg der wohl schönste Park der Stadt.
Empfehlungen für Saint-Germain-des-Près
Ein Spaziergang von der Metrostation Saint-Michel zur Station Saint-Germain-des-Près (oder andersherum), entlang des Boulevard Saint-Michel. In den kleinen, teilweise sehr schönen Nebenstraßen verstecken sich zahlreiche interessante Geschäfte. Die sehr empfehlenswerten Rue des Canettes, Rue Guisard und Rue Princesse locken mit zahlreichen Bars und Restaurants. Wer etwas Erholung vom animierten Viertel Saint-Germain-des-Prés braucht, kann eine Pause im Jardin du Luxembourg einlegen.
Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Viertel Saint-Germain-des-Prés
Café de Flore
Die am Boulevard Saint-Germain liegende Eck-Brasserie Café de Flore ist bald nach ihrer Gründung um 1885 zu einer bis in die Gegenwart lebendigen Institution der französischen Intellektuellen-Avantgarde geworden. Hier waren Dichter- und Schriftsteller-Größen wie Apollinaire und Sartre Stammgäste. Bei einer heißen Schokolade in dem Art-Déco-Café, in dem alljährlich der renommierte Nachwuchs-Autoren-Preis „Prix de Flore“ vergeben wird, könnt ihr den Charme des „Literarischen Paris“ auf euch wirken lassen.
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Procope
Das 1686 von dem aus ltalien stammenden königlichen Leibkoch und Eiscreme-Erfinder Procopio gegründete Café Procope ist das erste und älteste Kaffeehaus Frankreichs. Seit der Aufklärungszeit fungierte das heute vor allem als Spezialitätenrestaurant der französischen Küche bekannte Procope im Viertel Saint-Germain-des-Près als Treffpunkt für Philosophen, Literaten, Künstler und politische Köpfe wie Rosseau, Voltaire, Robespierre und Balzac. Das Procope mit seinem elegant-geschmackvollen Interieur gilt heute als Prototyp eines traditionellen Paris-Restaurants.
Jardin du Luxembourg
Der sich auf einer Fläche von etwa 25 Hektar erstreckende Jardin du Luxembourg im Süden von Saint-Germain-des-Près ist wahrscheinlich der schönste Park von Paris. Hier befindet sich ebenfalls der als Sitz des französischen Senats dienende Palais du Luxembourg und das älteste öffentlich zugängliche Kunstmuseum Frankreichs, das Musée du Luxembourg. Kinder werden sich über den großen Spielplatz, das Kasperletheater und das Wasserbecken freuen, auf dem sie ausgeliehene Segelboote fahren lassen können. Eltern können während dieser Zeit auf einen der zahlreichen zur Verfügung gestellten Metallstühle Platz nehmen und die Sonne genießen.
Saint-Sulpice
Die in ihrer jetzigen Form im 17./18. Jahrhundert erbaute Église Saint-Sulpice in Saint-Germain-des-Prés erhebt sich an der Rue Palatine als doppeltürmige Basilika mit mächtigen Ausmaßen. Das Bauwerk mit seinen imponierenden Orgeln und dem auch in Da Vinci Code vorkommenden Gnomon ist berühmt für seine Krypten. Die dem Heiligen Sulpicius geweihte Kirche ist aber auch Promi-Tauf- und Hochzeitskirche: Heinrich Heine heiratete hier 1841 und der Marquis de Sade wurde hier getauft.
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Musée Eugène Delacroix in Saint-Germain-des-Prés
Unweit von Saint-Sulpice lädt das Musée national Eugène Delacroix in der Rue de Furstenberg zum Besuch ein. Das Museum ist dem frühimpressionistischen Maler Delacroix gewidmet, der u. a. das berühmte Revolutions-Gemälde „Die Freiheit führt das Volk“ (1830) geschaffen hat. Das Museum ist ein außenstelle des Louvre und in Delacroix´ ehemaligem Wohnhaus und Atelier untergebracht. Wo, wenn nicht hier, kann dem Leben und Schaffen des genialen Künstlers am besten nachgespürt werden?
Pont des Arts
Die Stahl-Brücke Pont des Arts ist eine der beliebtesten Brücken von Paris. An Sommerabenden trifft man sich hier gerne für ein Picknick mit Blick auf die Seine, die Insel Île de la Cité und den Louvre. An den Geländern der in ihrer aktuellen Form im Jahr 1984 erbauten Fußgängerbrücke in Saint-Germain-des-Prés waren bis vor Kurzem Unmengen von Liebesschlössern befestigt. Da jedoch eines dieser Geländer zusammengebrochen ist, wurden 2014 die knapp 1 Million Schlösser entfernt. Heute zieren scheussliche Graffitis die einst so schöne Brücke.
Musée d’Orsay
Das 1986 in dem riesigen Gebäude des ehemaligen Bahnhofs Gare d’Orsay (1900) eröffnete Kunstmuseum Musée d’Orsay zählt zu den weltweit größten Museen seiner Art. Das Museum im Westen des Viertels Saint-Germain-des-Prés hat seinen Ausstellungsschwerpunkt auf die Präsentation der Werke der Impressionisten sowie anderer Bereiche französischer und europäischer Bildender Kunst von Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1914 gelegt. Berühmte Gemälde, die im Musée d’Orsay bewundert werden können, sind u. a. das „Selbstporträt“ von Van Gogh und die „Olympia“ von Manet.
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Fotos – Procope: LPLT – Saint-Sulpice: Mbzt – Musée d’Orsay: Thesupermat – Alle CC-Lizenz, via Wikipedia Commons – Pont des Arts: Public Domain