Mit Grands Boulevards bezeichnet man das Viertel rund um die ineinander übergehenden Straßen Boulevard Haussmann, Boulevard Montmartre und Boulevard Poissonière – ein sehr lebendiges Viertel, wo sich viele Bars, Restaurants und Kinos befinden. Wer shoppen gehen möchte, sollte sich die berühmten Kaufhäuser Printemps und Galerie Lafayette nicht entgehen lassen.
Empfehlungen für das Viertel Grands Boulevards
Sehr interessant ist der Besuch der überdachten Passagen „Passages Couverts“ und der beeindruckenden und prunkvollen Opéra Garnier, in der einst der Mythos des Phantom der Oper geboren ist. Die Kaufhäuser Lafayette und Printemps bei den Grands Boulevards sind sehr sehenswert, auch wenn man nicht unbedingt in Shopping-Laune ist. Nach dem Besuch könnt ihr auf den kostenlosen Aussichtsterrassen einen Kaffee mit Blick auf Paris genießen.
Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Viertel Grands Boulevards und Opéra
Grand Rex
Das Grand Rex ist das bekannteste Kino Frankreichs. Hier finden regelmäßig die Premieren von US-Blockbustern statt. Beim Start von Expendables 2 haben Megastars wie Arnie und Stallone den begeisterten Besuchern die Hand geschüttelt. Sehr unterhaltsam ist die Führung Les Etoiles du Rex, bei der ihr einen Blick hinter die Kulissen des Kinos werfen könnt. Kinder können dabei einen Film vertonen und auch selbst vor die Kamera treten.
Passages couverts
Im Viertel Grands Boulevards, abseits der ausgetretenen Touristenpfade, findet man ein lebendiges Stück Pariser Geschichte: die überdachten Passagen. Viele von ihnen entstanden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mit ihren glasgedeckten Eisenkonstruktionen, den Marmorböden und eleganten Boutiquen rechts und links bilden sie eine Welt im Kleinen. Geschützt vor Regen und Wind kann man hier auf Entdeckungstour gehen. Jede Passage ist ein bisschen anders. Die Galerien Vivienne und Véro-Dodat sind sehr elegant, die Passage du Grand-Cerf mit ihrer hohen Glaskuppel spektakulär. Die Passage des Panoramas ist die älteste von allen und beherbergt viele Restaurants und Teesalons.
Mehr über die überdachten Passagen in Paris
Musée Grévin
Wer wissen will, wie Ludwig XIV. in Wirklichkeit ausgesehen hat oder ein Foto mit Barack Obama möchte, geht ins Musée Grévin. Schon 1882 öffnete das berühmte Wachsfigurenkabinett im Viertel Grands Boulevards seine Tore. Über 300 prominente Persönlichkeiten aus Vergangenheit und Gegenwart werden lebensecht in passender Umgebung gezeigt. Auch berühmte Trickfiguren wurden nachgebildet. Im Palast der Illusionen erwartet den Besucher eine einzigartige Ton- und Lichtshow, die so bisher nur auf der Pariser Weltausstellung 1900 gezeigt wurde.
Infos und Tickets für das Musée Grévin
Opéra Garnier
Die Opéra Garnier im Süden der Grands Boulevards ist nicht nur für Opernfreunde, sondern auch für Architekturliebhaber interessant. Das 1875 von Charles Garnier errichtete Gebäude war bis 1989 der größte Theaterbau der Welt. Tagsüber ist es für Besucher geöffnet. Prachtvolle Innenräume im neobarocken Stil erwarten den staunenden Gast. Allein für das Treppenhaus wurden 30 verschiedene Marmorsorten verwendet. Die Decke des gewaltigen Zuschauerraums wurde 1963 von Marc Chagall neu gestaltet. Unter dem Gebäude befindet sich ein unheimlicher, labyrinthartiger Keller mit einem Grundwassersammelbecken. Hier hat der Mythos vom „Phantom der Oper“ seinen Ursprung.
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Kaufhäuser Galeries Lafayette und Printemps
Die Geschichte dieser beiden an den Grands Boulevards liegenden Kaufhäusern beginnt im 19. Jahrhundert. Allein die wunderschönen Gebäude sind eine Besichtigung wert. Wenn man heute die Galeries Lafayette betritt, kann man kaum glauben, dass alles mit einem kleinen Wäscheladen auf nur 70 m² Verkaufsfläche begann. Unter der 43 Meter hohen Glaskuppel wird der Einkauf zum Erlebnis. Alle führenden Designer sind vertreten. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Auch das Printemps ist ein Konsumparadies der Sonderklasse. Außerdem interessant: Jedes der beiden Häuser verfügt über eine Dachterrasse mit herrlichem Blick über Paris.
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Parfümmuseum Fragonard
Unweit der Opéra Garnier, etwas südlich des Grands Boulevards, lädt die berühmte Parfümerie Fragonard zu einem kostenlosen Besuch ihres Museums ein. 1983 gegründet, befindet es sich in einer eleganten Stadtresidenz aus dem 19. Jahrhundert. Das im Stil von Napoleon dem Dritten erbaute Haus bietet den perfekten Rahmen für die Sammlung erlesener Parfümerieobjekte verschiedener Epochen. Ein weiteres Fragonard Museum ist das Théâtre-Musée des Capucines. Hier erzählen unter anderem eine Miniaturfabrik mit Destillierapparat und eine Kollektion wunderschöner Flakons die Geschichte der Parfümherstellung.
Musée de la vie romantique
Das kleine Stadtpalais liegt versteckt in einem romantischen Garten. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Im einstigen Wohnhaus und den beiden Ateliers des Malers Ary Scheffer gingen die Künstler der Romantik ein und aus. Es finden sich Werke des Malers und Möbel, Schmuck und Erinnerungsstücke aus dem Besitz von George Sand. Charmant ist auch das ruhige Gartencafé.
Fotos – Grand Rex: Lionel Allorge – Oper Garnier: Mariordo – Printemps: Francis Peyrat – Musée de la Vie romantique: ParisSharing – Musée Fragnoard: Kapsuglan (Alles CC-Lizenz und via Wikipedia Commons) – Passages Couverts: jmdigne – Musée Grévin: Christophe PINARD