Die Sicherheit hat bei der Euro2016 in Paris allerhöchste Priorität. Tausende von Polizisten werden in ganz Frankreich im Einsatz sein, um sicherzustellen, dass es während des Turniers zu keinen Zwischenfällen kommt. Wer Paris während der Fußball-Europameisterschaft besucht oder sich ein Spiel in einem den beiden Stadien der Stadt anschaut, sollte unbedingt folgende Sicherheitsvorschriften beachten.
1 – Aktuelle Sicherheitslage in Paris
Zuerst einmal möchte ich kurz über die aktuelle Sicherheitslage in Paris berichten, da ich zu diesem Thema viele E-Mails erhalte und einige Besucher weiterhin Bedenken haben, nach Paris zu reisen. Dies liegt vor allen daran, dass die deutschen Medien derzeit eigentlich nur über die „negativen“ Seiten und Aspekte des Lebens in der Stadt berichten. Auch wenn weiterhin der Ausnahmezustand gilt, sind die Auswirkungen dieser Maßnahme auf das „touristische Leben“ minimal. Es werden lediglich Taschenkontrollen an den Eingängen zu den Sehenswürdigkeiten, Museen, Kaufhäusern und Konzerthallen durchgeführt, sodass man ein wenig mehr Wartezeit einplanen muss.
Ansonsten verläuft das Leben in Paris ganz normal: Die Terrassen sind voll, die Bars und Cafés sind gut bis sehr gut besucht und die Stimmung ist gelassen. Man kann sich ganz normal frei bewegen – Angst herrscht auch keine! Die Demonstrationen gegen das neue Arbeitsgesetz finden hauptsächlich auf dem Place de la République statt (an der gleichnamigen Metrostation). Weitere Infos zu nicht unbedingt empfehlenswerten Orte und Vierteln findet ihr in meinen Artikeln Gefährliche Viertel in Paris und Sicherheit in Paris. Hier auch meine Meinung zur aktuellen Sicherheitslage in Paris.
2 – Hört auf die Polizei!
Die französische Polizeieinheit CRS (vergleichbar mit der deutschen Bereitschaftspolizei) ist eine Einheit, die bei Großveranstaltungen und Demonstrationen zum Einsatz kommt. Bei der EM2016 werden Tausende dieser Polizisten in den Städten und vor den Stadien für die Sicherheit der Besucher sorgen. Die Anspannung ist groß und aufgrund der andauernden Terrorgefahr wird eine Null-Toleranz-Politik betrieben. Ihr solltet Polizisten und jegliches anderes Sicherheitspersonal deshalb auf gar keinen Fall provozieren und immer ihren Anweisungen folgen.
3 – Sicherheitsvorschriften und verbotene Gegenstände in den Stadien in Paris
Am Eingang der EM-Stadien wird es verschärfte Sicherheitskontrollen geben. Besucher müssen zwei Sicherheitsschleusen durchlaufen, bevor sie ins Stadion dürfen. Es gibt eine ganze Reihe von Gegenständen, die im Prinzenpark und im Stade de France nicht zugelassen sind:
- Große Regenschirme (Knirpse erlaubt), große Fahnen, Stative für Fotoapparat
- Rucksäcke, Koffer, Motorradhelme und andere große Gepäckstücke
- Flaschen und Gläser aus Glas, Plastikflaschen mit mehr als 50 cl Inhalt, Alkohol
- Messer, Waffen, Werkzeug, spitze oder scharfe Gegenstände
- Bengalische Feuer, Fakeln, Knaller, Pyrotechnik
Vor dem Stade de France gibt es Schließfächer, in denen ihr eure Sachen hinterlegen könnt. Am Prinzenpark gibt es keine derartige Vorrichtung. Ich rate euch, Gegenstände, die eventuell nicht erlaubt sein könnten, im Hotel zu lassen oder in einem Schließfach in Paris zu verstauen, da der Gepäckaufbewahrungsservice am Stadion immer schnell voll ist.
4 – Sicherheitshinweise für das Public Viewing in Paris
Die Fanzone vor dem Eiffelturm bietet Platz für ganze 90.000 Besucher. Auch hier werden am Eingang strenge Sicherheitskontrollen durchgeführt. Das Areal ist komplett abgeschottet und videoüberwachtet. Die Liste der verbotenen Gegenstände ist die gleiche wie für die EM-Stadien – Rucksäcke sind also auch hier verboten. Im Inneren wird es jedoch zahlreiche Stände geben, an denen ihr euch etwas zu trinken und zu essen kaufen könnt. Wer sich nicht vor Ort etwas kaufen möchte, sollte nur eine kleine Tüte mit einem Sandwich und einer kleinen Plastikflasche Wasser bei sich führen. Falls ihr das Areal verlässt, müsst ihr die Sicherheitskontrollen erneut passieren, was viel Zeit kostet. Mehr Infos zum EM-Public Viewing in Paris.
5 – Rechtzeitig vor Ort sein!
Aufgrund erhöhter Sicherheitsvorkehrungen werden die Kontrollen am Eingang der Stadien und des Public-Viewing-Areals eine Menge Zeit in Anspruch nehmen. Es wird mehrere Sicherheitsschleusen geben, um sicherzustellen, dass unerwünschte Personen und verbotene Gegenstände nicht ins Innere gelangen. Ihr solltet also rechtzeitig vor Ort sein, um den Anpfiff nicht zu verpassen. Schaut auf euer Ticket, um zu erfahren, ab wann der Zugang zum Stadion möglich ist. Beim Spiel Deutschland-Polen, das am 16. Juni um 21 Uhr beginnt, kann man das Stadion bereits ab 18 Uhr betreten. Beim Public Viewing am Eiffelturm wird es nur 6 Eingänge für 90.000 Besucher geben. Es ist also ratsam, auch hier rechtzeitig vor Ort zu sein.
6 – Passt gut auf eure Tickets auf!
Leider gibt es in Paris – wie anderen Großstädten auch – viele Taschendiebe. Passt also gut auf eure Tickets auf, insbesondere wenn ihr zum Stadion fahrt und es in der Metro ein wenig voller ist. Die FIFA hat ebenfalls den Sicherheitshinweis veröffentlicht, dass man Fotos seiner Tickets nicht auf den sozialen Netzwerken veröffentlichen soll, da dies Fälschern die Arbeit vereinfacht.
Weitere Infos zur EM in Paris
Weiter Tipps zum Turnier findet ihr in meinem Artikel EM2016 in Paris. Desweiteren habe ich in anderen Artikeln über das Public Viewing am Eiffelturm, das Stade de France und den Prinzenpark berichtet. Wann die deutsche Mannschaft spielt, erfahrt ihr im Spielplan für die EM!
Foto: PSGMAG.NET CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Hallo Roman,
diese Reaktionen habe ich aus meinem Umfeld auch schon gehört: „WAS? Du willst nach Paris? Das wäre mir zu gefährlich.“ Dabei ist es doch in Paris nicht anders, als in anderen europäischen Städten. In jeder Stadt gibt es Ecken, in denen man alleine oder in der Nacht eben nicht herumlaufen sollte. Es kann überall etwas passieren. Ich habe diese Berichterstattung in den Medien so satt.
Zum Thema Fußball: Kannst Du mir eventuell eine Sportsbar oder so empfehlen, wo man auch gut Essen und Trinken kann?
Viele Grüße
Sarah
Hi Sarah,
ich schreibe dir eine E-Mail 🙂