Im 8. Arrondissement zwischen der Place de la Concorde im Südwesten und der Opéra Garnier im Nordosten befindet sich wohl eine der außergewöhnlichsten und auffälligsten Kirchen in Paris – La Madeleine. Mit einer reich verzierten Portikus und den korinthischen Säulen ringsherum ähnelt das neoklassizistische Bauwerk mehr einem antiken Tempel als einem klassischen Gotteshaus. In diesem Artikel: Alle Infos zur Besichtigung der Kirche La Madeleine in Paris.
Bewegte Historie erklärt besonderen Baustil der Kirche
Ihr heutiges Aussehen verdankt die Kirche La Madeleine keiner extravaganten Planung, sondern ist vielmehr das Produkt einer recht langen Baugeschichte sowie eines damit verbundenen, regen Wechsels der Nutzungsabsichten. Von König Ludwig XV. im Jahr 1764 als prachtvolles und monumentales Kirchenbauwerk mit Portikus und Kuppel in Auftrag gegeben, sorgten die Wirren der französischen Revolution 1791 für eine nachhaltige Unterbrechung der Bauarbeiten. Erst 1806 mit den Plänen Napoleons I., auf den Fundamenten der ursprünglich geplanten Kirchen eine Ruhmeshalle zu Ehren seiner Soldaten zu errichten, sind die Bauarbeiten unter veränderter Zielstellung fortgesetzt worden. Napoleons I. Vorstellungen entsprechend erarbeitete der französische Architekt Vignon einen neoklassizistischen Entwurf eines antiken und von 52 korinthischen Säulen umrahmten Podiumstempels. Nur wenige Jahre später wich der französische Feldherr jedoch von seiner Idee ab und verfolgte wieder die ursprüngliche Idee eines Gotteshauses. Ludwig XVIII. ist es jedoch schließlich gewesen, der nach dem Tode Napoleons I. das Bauwerk in Gedenken an Ludwig XVI. und Marie Antoinette als Kirche fertigstellen ließ.
Besichtigung der Kirche Madeleine in Paris
Außen wie innen ein architektonisch und künstlerisch einmaliges Bauwerk
Mit seiner künstlerisch wertvollen Säulenhalle und den 52 mächtigen, das Bauwerk umgebenden korinthischen Säulen ist die Kirche La Madeleine aufgrund ihres außergewöhnlichen Äußeren auch ohne Glockenturm schon von weitem auszumachen. Doch neben der tempelartigen Fassade ist auch das Kircheninnere nicht minder eindrucksvoll.
Nach Durchschreiten der beiden massiven Bronzetore eröffnet sich dem Besucher ein kunst- und prachtvoll gestalteter Innenraum. Zahlreiche Malereien und Skulpturen verschiedenster Künstler zieren das Innere der Kirche La Madeleine. Besonders sehenswert ist das große Mosaik im neobyzantinischen Stil, welches auf das künstlerische Schaffen von Charles-Joseph Lemaire zurückgeht. Ebenso sehenswert ist die Statue der Maria Magdalena im Bereich des Altars. Die Namenspatronin der Kirche ist in Begleitung zweier Engel zu sehen, die sie in den Himmel geleiten.
Ein künstlerisches Meisterwerk stellt auch die kircheneigene Orgel dar. Ganz im Stile der italienischen Renaissance gestaltete der französische Orgelbauer Aristide Cavaillé-Coll gestaltete das imposante und gleichwohl wunderschöne Instrument, auf dem schon verschiedenste Größen der Klassischen Musik und Kompositionskunst wie Robert Schumann oder Franz Liszt spielten.
Ein ausgiebiger Blick zur Decke zeigt, dass auch zur Gestaltung des Inneren der Kirche La Madeleine unverkennbar Anleihen aus der römisch-antiken Architektur und Baukunst genommen worden sind. Die drei aufeinanderfolgenden Kuppeln, die das Gotteshaus nach oben hin abschließen, erinnern doch stark an den typischen Aufbau der römischen Thermen und sollen historischen Überlieferungen auch diesem nachempfunden worden sein.
Toll: der Blick auf den Place la Concorde und den Invalidendom
Von den Treppen der Kirche La Madeleine hat man einen tollen Blick auf den Obelisken der Place de la Concorde und den dahinter gelegenen Invalidendom – ein sehr schönes Fotomotiv, auch wenn es eine Menge Verkehr gibt!
Neben der Kirche Madeleine
Direkt neben der Kirche Madeleine liegt das größte Pariser Sportgeschäft von Décathlon. Décathlon ist in Frankreich sehr beliebt – unter anderem aufgrund der günstigen Preise und der guten Qualität der Artikel. Der Abstecher lohnt sich!
Ist die Madeleine behindertengerecht?
Ja, die Madeleine ist behindertengerecht. Rollstuhlfahrer können einen Aufzug nutzen, um in die Kirche zu gelangen. Folgt einfach den Schildern, die (leider nicht so sichtbar) an der Treppe angebracht wurden.
Öffnungszeiten der Kirche La Madeleine in Paris
Die Kirche ist das ganze Jahr über jeden Tag von 9:30 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. Falls ihr an einem Gottesdienst teilnehmen wollt, könnt ihr dies von Montag bis Freitag um 12:30 Uhr tun. Am Wochenende gibt es am Samstag um 18 Uhr sowie am Sonntag um 9:30 Uhr (außer vom 1. Juli bis 30. August), um 11 Uhr und um 18 Uhr Gottesdienste. Am Sonntag werden die Gottesdienste von einem Chor oder von Sängern begleitet.
Eintrittspreise für die Kirche Madeleine
Die Besichtigung der Kirche ist kostenlos.
Adresse / Metrostation La Madeleine
Die Kirche liegt an folgender Adresse: Place de la Madeleine, 75008 PARIS. Am einfachsten erreicht ihr die Kirche über die Metrostation „Madeleine“, die von den Linien 8, 12 und 14 angefahren wird.