Die große Glaspyramide des Louvre gehört heute zu den Wahrzeichen der Stadt Paris. Das war jedoch nicht immer so: Lange Zeit erntete das Bauwerk aus Glas, das vom Präsidenten François Mitterand in Auftrag gegeben wurde, nur den Spott vieler Pariser. Auch wenn das bekannteste Ausstellungsstück des Museums zweifelsohne das Gemälde Mona Lisa von Leonardo Da Vinci ist, ist das bekannteste Konstrukt dagegen die Pyramide in der Cour Napoleon, dem Innenhof des Museums. Wann diese Pyramide gebaut wurde, welche Verschwörungstheorien sie ins Leben gerufen hat und wie lange die Wartezeiten vor dem Glasbauwerk sind, erfahrt in diesem Artikel mit 8 interessanten Fakten zur Pyramide des Louvre.
8 Fakten zur Louvre-Pyramide
1. Nicht eine, sondern fünf Pyramiden im Louvre!
Oft wird von DER Pyramide des Louvre gesprochen. Gemeint ist damit natürlich die große Pyramide, die gleichzeitig als Haupteingang gilt. Doch eigentlich gibt es nicht nur eine, sondern 5 Glaspyramiden im Louvre. Die Hauptpyramide des Louvre ist nämlich umgeben von drei kleineren Pyramiden, die oft vernachlässigt werden. Ihre Funktion besteht darin einige Ausstellungsbereiche des Museums im Innenbereich mit genügend Licht zu versorgen. Die invertierte Pyramide im Eingangssalon wird oft als die fünfte der Louvre-Pyramiden betitelt.
2. Geschichte, Bau und Baujahr der Louvre-Pyramide
Das Projekt der Louvre-Pyramide stammt aus der Zeit des französischen Staatspräsidenten Francois Mitterand. Infolge der Erneuerung des Pariser Stadtbildes sollte auch der Louvre zu einem prägenden Wahrzeichen für die Stadt werden. Der chinesisch-amerikanische Architekt Ieoh Ming Pei wurde dazu berufen und entwarf die Pyramide aus Glas im Jahre 1984. Die Pyramide sollte im Innenhof des Louvre gebaut werden. Der Bau fand zwischen 1985 und 1989 statt. Die Einweihung erfolgte in einem feierlichen Rahmen am 4. März 1988. Ein Jahr später, exakt 200 Jahre nach der französischen Revolution, fand die Eröffnung statt. Jedoch sorgte das Konstrukt in der Bevölkerung für Kritik. Während einige die Pyramide als sakral, düster und archaisch betrachteten, empfanden andere sie als modernistisch und unpassend zum Renaissance-Stil des Cour Napoleon und der übrigen Stadt. Mittlerweile stört das Kunstwerk aus Glas jedoch niemanden mehr. Vielmehr ist sie nun eines der bedeutendsten Wahrzeichen von Paris.
3. Funktion der Pyramide vom Louvre: der neue Haupteingang
Die Besucherzahlen des Louvre liegen seit Jahren konstant bei etwa 8,5 bis 9 Millionen Menschen jährlich. Um dem wachsenden Andrang der Massen entgegenkommen zu können, war eine Rekonstruktion der Eingänge schon in den 1980er Jahren dringend erforderlich. Dies ist der Grund für den Bau der Pyramide, der als Haupteingang des Museums dienen sollte. Auf dem weiträumigen Hof des Louvre kann heute der Einlass und die Führung der Besucher schnell und sicher organisiert werden. Seit den Anschlägen im November 2015 wird die Sicherheitskontrolle am Eingang des Museums ebenfalls in der Pyramide durchgeführt – siehe Bils. Im großen Eingangssalon unterhalb der Pyramide sind Tickets und Informationen erhältlich. Dazu gibt der Bereich einen guten Überblick auf die vier verschiedenen Flügel des Museums.
4. Beleuchtung und Fotorechte für die Pyramide
Da die Pyramide aus Glas besteht, wird bei Tag der Eingangsbereich unterhalb der Pyramide gut mit Tageslicht versorgt. Nachts wird die Pyramide von innen beleuchtet und bietet damit eine beliebte Attraktion für Fotografien. Die Nutzungsrechte von Fotos von einigen Bauwerken in Paris, wie etwa dem Eiffelturm und auch der Louvre-Pyramide, liegen bei den Konstrukteuren. Dies gilt solange die Architekten leben und keine 70 Jahre nach ihrem Tod vergangen sind. So dürfen zum Beispiel Fotos der beleuchteten Louvre-Pyramide oder des Eiffelturms ohne Erlaubnis der Rechteinhaber nicht zu kommerziellen Zwecken verwendet werden.
5. Höhe / Größe der Pyramide im Hof des Louvre
Die Pyramide besteht aus Glas- und Metallelementen und erreicht eine Höhe von 21,6 Metern. Sie wird in der Innenhalle von einer inversen, nach unten zeigenden Pyramide vervollständigt. Die Pyramide beinhaltet 603 rautenförmige und 70 dreieckige Glassegmente. Die quadratische Grundfläche hat eine Länge von 34 Metern und bedeckt somit ein Areal von mehr als 1000 Quadratmetern. Die Pyramide hat eine Neigung von 51° hin zur Spitze. Als Modell diente bei der Konstruktion die ägyptische Pyramide von Gizeh. Das gesamte Gerüst besitzt ein Gewicht von etwa 180 Tonnen.
6. Die Pyramide des Louvre im Film
Falls ihr den Film „The Da Vinci Code – Sakrileg“ oder diesen Paris-Roman noch nicht gesehen oder gelesen habt, solltet ihr diesen Paragraphen unbedingt überspringen – sonst kennt ihr nämlich schon das Ende des Thrillers/Romans!
Die Pyramide des Louvre spielt im Film „The Da Vinci Code – Sakrileg“ eine bedeutende Rolle. In der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Dan Brown aus dem Jahr 2003, wird Robert Langdon, der Protagonist und Symbologe, zu einem Mord gerufen, der im Louvre stattgefunden hat. Langdon folgt in der Handlung einer mysteriösen Spur und landet am Ende des Films wieder im Louvre. Dort soll sich unterhalb der inversen Pyramide im Eingangsbereich der Heilige Gral, das Grab Maria Magdalenas, befinden. Auch im Film „Edge of Tomorrow“ ist die Halle unter der Pyramide ein entscheidender Schauplatz. Hier findet der Hauptkampf am Ende des Films statt.
Hier sind weitere Filme, die in Paris spielen.
7. Verschwörungstheorie um den Louvre – Das Werk des Teufels?
Die Konstruktion der Pyramide sorgt ebenfalls für die Bildung von Mythen und Legenden. Es hat sich der Glaube verbreitet, dass die Glasteile der Pyramide eine Gesamtanzahl von 666 ergeben. Diese Zahl wird bekanntlich als satanisch angesehen. Die Zahl stammt aus Dokumenten aus den 80er Jahren als die Planung des Baus noch im Gange war. Damals zitierten einige Broschüren fälschlicherweise diese Zahl und sorgten für den Mythos, dass die Pyramide teuflisch wäre und die Apokalypse heraufbeschwören würde. Dieser Glaube wurde durch den Roman „The Da Vinci Code“ zusätzlich angeheizt. Mathematisch kann jedoch nachgewiesen werden, dass die Zahl 673 für die Zahl der Glaselemente korrekt ist.
8. Warteschlangen vor der Pyramide
Die langen Warteschlangen vor dem Bauwerk sind leider auch charakteristisch für die Pyramide des Louvre. Im Sommer, wenn der Besucherandrang besonders stark ist, ist es nicht ungewöhnlich, zwei oder drei Stunden anstehen zu müssen. Falls ihr vorhabt, den Louvre zu besuchen, solltet ihr euch unbedingt Tickets holen, um die langen Schlangen umgehen zu können. Welche Tickets man genau kaufen muss, erfahrt ihr in meinem Artikel über den Louvre.
Metrostation Louvre Pyramide: Wo liegt die Pyramide?
Die Pyramide des Louvre liegt in der Cour Napoleon, dem Vorplatz des Museums. Man kann sich die Pyramide auch anschauen, wenn man keine Tickets für den Louvre hat. Besonders abends lohnt sich der Besuch, wenn die Pyramide toll beleuchtet ist. Danach könnt ihr zum Beispiel auf dem Ponts des Arts, eine der schönste Brücken über die Seine und auch einer der romantischsten Orte von Paris.
Falls ihr eine Hop-On Hop-Off Busrundfahrt durch Paris macht: Die Busse des Anbieters Open Tour fahren über den Vorplatz, sodass ihr bei der Rundfahrt auch die Pyramide sehen könnt. Die nächstgelegene Metrostation ist „Palais Royal – Musée du Louvre“, auf den Linie 1 und 7. Wenn ihr eine Station weiter östlich in „Tuileries“ (Linie 1) aussteigt, könnt ihr durch den gleichnamigen und sehr schönen Park spazieren gehen.
Weitere Infos zum Louvre findet ihr u.a in meinem Artikel Öffnungszeiten und Eintrittspreise des Louvre und 15 unglaubliche Fakten über den Louvre.
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