Die schönen Pariser Metrostationen prägen das Stadtbild der Metropole genauso wie die großen Boulevards, die beeindruckenden Plätze und die typischen Hausmann-Häuser. Der Großteil der mehr als 300 Metrostationen in Paris wurde vor dem zweiten Weltkrieg gebaut und deshalb versprühen die Stationen auch heute noch den Charme einer längst vergangenen Zeit. Auch wenn bereits die „klassische“ Pariser Metrostation mit ihren weißen Kacheln und blauen Inschriften sehr schön ist, gibt es einige Metrostationen, die besonders hervorstechen. In diesem Artikel findet ihr einen Überblick die schönsten Metrostationen in Paris.
Top 8 Metrostationen in Paris
Metrostation Arts et Métiers
Die Métrostation Arts et Métiers, die vor allem Steampunk-Fans erfreuen wird, befindet sich im dritten Arrondissement von Paris und wird von den Linien 3 und 11 angefahren. Sie liegt unterirdisch und ist vor allem deshalb einen Besuch wert, weil der Bahnsteig zur Linie 11 wie das Innere eines U-Bootes gestaltet ist. Der französische Drehbuchautor Benoît Peeters und der belgische Designer François Schuiten entwarfen die Wandverkleidung aus Kupfer im Jahr 1994. Die Station soll an das U-Boot „Nautilus“ aus dem Roman „Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer“ von Jules Verne erinnern. Die zahlreichen Zahnräder, die man an der Decke sehen kann, sind eine Anspielung an das ganz in der Nähe gelegene Technikmusem Musée des Arts et Métiers.
Concorde-Metrostation
Unter dem Place de la Concorde liegt die nach ihm benannte Métrostation Concorde, an der die Linien 1, 8 und 12 halten. Eröffnet wurde sie im Juli 1900, womit sie zu den ältesten Stationen von Paris zählt. Der Bahnsteig, den die Linie 12 anfährt, ist mit weißen Kacheln aus Keramik verkleidet, auf denen eine Reihe von Buchstaben zu sehen sind. Fügt man diese Buchstaben zusammen, dann erhält man die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, die im August 1789 von der französischen Nationalversammlung verkündet wurde und die die Basis für die Demokratie und die Freiheit des Landes bildet.
Palais Royal – Musée du Louvre
Die Station Palais Royal – Musée du Louvre ist nach den beiden Gebäuden benannt, zwischen denen sie liegt, nämlich dem Museum Louvre und dem Palais Royal. Sie wurde im Juli 1900 als eine der ersten Metrostationen in Paris eröffnet und wird von den Linien 1 und 7 angefahren. Auffällig ist die Station vor allem durch ihren Eingang am Place Colette, der im Jahr 2000 errichtet wurde. Der Künstler Jean-Michel Othoniel hat dort zwei Kuppeln installiert, die den Tag und die Nacht symbolisieren und aus einer Struktur aus Aluminium und bunten Kugeln aus Glas bestehen. Das Kunstwerk trägt den Namen „Le Kiosque des Noctambules“ – der „Kiosk der Nachtbummler“.
Metrostation Cité
Die Métrostation Cité befindet sich unterhalb der Île de la Cité im vierten Pariser Arrondissement und wird von der Lilie 4 bedient. Die Station liegt in einer Tiefe von 20 Metern, weil ihr Tunnel unterhalb der Seine verläuft. Die Bahnsteige sind von vielen kugelförmigen Lampen erleuchtet, die eine interessante Lichtstimmung erzeugen. Sie sollen an die historischen Straßenbeleuchtungen erinnern, die Paris vor vielen Jahrzehnten erhellten. Sehenswert ist auch der Eingang der Station, der aus der Zeit des Jugendstils stammt und der sich direkt neben dem schönen Blumen- und Vogelmarkt auf der Île-de-la-Cité befindet. Notre-Dame ist von hier aus nur ein Katzensprung entfernt.
Ohne Werbung – die Metrostation Liège
Unterhalb der Rue d’Amsterdam befindet sich die Métrostation Liège, die von der Linie 13 angefahren wird. Als sie im Februar 1911 eröffnet wurde, trug sie noch den Namen Berlin, nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie in Liège umbenannt. Die Station weist eine besondere Architektur auf: Weil die Rue d’Amsterdam nicht breit genug war, um darunter eine zweispurige Station zu bauen, liegen die beiden Bahnsteige hintereinander. Seit 1982 sind die großen Werbeflächen auf den Bahnsteigen mit Keramiken aus dem belgischen Welkenraedt verziert, was an die Provinz Liège (Lüttich) erinnern soll.
Bir Hakeim-Metrostation am Eiffelturm
Die Station Bir Hakeim liegt auf der oberirdischen Linie 2 und ist ohne Frage eine der schönsten Metrostationen von Paris. Das Dach der Station, eine Komposition aus feinen Stahlträgern und hellen Gläsern, lässt viel Licht durch und erinnert auf eine gewisse Art und Weise an die Bauweise des Eiffelturms, der sich übrigens direkt um die Ecke befindet. Wenn man die Metrolinie 6 in Bir Hakeim nimmt, überquert man direkt nach dem Verlassen der Station die Seine und die sehr schöne Pariser Brücke von Bir Hakeim, die in zahlreichen Filmen zu sehen ist (zum Beispiel „Inception“ mit Leonardo di Caprio). Wer dann nach rechts schaut, kann sich über einen einmaligen Blick auf das Pariser Wahrzeichen freuen.
Metro Pasteur – eine schöne klassische Metrostation mit weißen Fliesen und Kacheln
Eigentlich ist die Metrostation Pasteur eine ganz normale Metrostation – und genau deswegen ist sie so schön. Wie die meisten Metrostationen in Paris sind die Wände der Station Pasteur mit den typisch weißen Metrofliesen verkleidet, die eine rechteckige Form und abgefaste Kanten haben. Der Name der Haltestelle ist dabei auf viereckige Fliesen geschrieben, die blau angemalt sind. Die rechteckigen weißen Fliesen wurden im Jahre 1900 eigens für die Metrostationen in Paris im Art Nouveau-Stil (Jugendstil) entworfen und erfreuen sich auch heute noch einer großen Beliebtheit. Und so ist es auch nicht erstaunlich, dass diese Fliesen besonders bei der Innenausstattung sehr begehrt sind! Viele Leute verkleiden die Wände ihres Bads, WCs oder ihre Küche mit diesen sogenannten „subway tiles“, die im gleichen Format wie die in Paris verkauft werden: 7,5 x 15 cm.
Eingangstore der Pariser Metrostationen
Nicht nur die Metro selbst ist typisch für Paris, sondern auch die Eingangstore der verschiedenen Metrostationen. Ihr habt vielleicht bemerkt, dass die Metallpfosten dieser Tore sehr stark den Blättern und den Blumen eines Baumes ähneln. Der Grund dafür ist, dass diese Metrostationen im Jugendstil entworfen wurden, eine Kunstrichtung, die sich sehr stark von der Natur inspiriert. Besonders schön sind die mit Glas überdachten Eingangstore – von denen es heute leider nur noch zwei gibt – an den Metrostationen Abbesses (Linie 12) und Porte Dauphine. Die Metrostation Abbesses ist auch die tiefste in ganz Paris. Wer aus der Metro steigt und nicht auf den Aufzug wartet, muss 12 Stockwerke, bzw. 36 Meter Treppen steigen!