Den Namen Ruhmeshalle trägt das Panthéon in Paris nicht zu unrecht. In diesem prächtigen Palastbau ruhen die Größen Frankreichs: Victor Hugo, Voltaire, Émile Zola, Alexandre Dumas, Jean-Jacques Rousseau, Louis Braille, Marie Curie – als einzige Frau – um nur einige zu nennen.
Kurze Geschichte des Panthéons
Eigentlich sollte es eine Kirche der Abtei Sainte-Geneviève werden, so hatte es König Ludwig XV geplant, als er, als Dank für seine Genesung, 1764 den Auftrag gab. Schon seit dem 5. Jahrhundert stand an jener Stelle eine kleine Kirche, die der Heiligen Genoveva, der Schutzpatronin von Paris gewidmet war. Die Fertigstellung zog sich bis 1790 hin. Da hatten jedoch längst die Französische Revolution und die Guillotine ihre blutigen Spuren hinterlassen. Deren Führer hatten mit der Kirche nicht viel am Hut und machten aus dem Gotteshaus eine säkulare Gedenkstätte, das Panthéon.
Die Besichtigung des Panthéons
Der auffällige Kuppelbau mit der griechisch-römischen Fassade ist weithin sichtbar und gehört zu den berühmtesten Gebäude der Seine-Stadt. Vorbild für die Kirche war das Pantheon in Rom, daher die griechisch-römische Tempelfassade und die säulengeschmückte Kuppel.
Im Inneren unverkennbar der gotische Stil mit seinen schlanken Säulen und eleganten Rippengewölben. Anders als in anderen Sakralbauten, befindet sich unter dem Panthéon nicht die übliche Krypta, sondern ein gigantisches Gangsystem mit unzähligen Kapellen, jede davon einer historischen Persönlichkeit gewidmet.
Die „Pantheonisierung“
Nur zwei Mal ist es vorgekommen, dass wichtige Persönlichkeiten der französischen Geschichte direkt im Pantheon beigesetzt wurden. Meistens erfolgt die Umbettung eines Verstorbenen erst Jahre nach dem Ableben. Alexandre Dumas wurde so erst 2002 ins Pantheon überführt – knapp 130 Jahre nach seinem Tot.
Die „Pantheonisierung“, bzw. die Umbettung einer Person in den Pantheon, ist in der französischen Republik und für die Franzosen ein wichtiger Vorgang. Auch wenn die Mitglieder der Nationalversammlung Vorschläge unterbreiten können, entscheidet letztendlich der Präsident selbst, wer in die bedeutsame Ruhmeshalle aufgenommen wird. Heute ruhen knapp 80 berühmte französische Persönlichkeiten im Pantheon.
Äußerst interessant: das foucaultsche Pendel
Die eigentliche Sensation ist jedoch das foucaultsche Pendel. Es war am 3. Januar 1851. Im Keller seines Hauses konnte der französische Physiker Léon Foucault die Erdrotation nachweisen, mit Hilfe eines zwei Meter langen Pendels, das er dicht über dem Boden schwingen ließ. Vier Wochen später führte er einen Versuch auf der Pariser Sternwarte mit einem zwölf Meter langen Pendel durch. Und am 26. März 1851 stellte er ein 67 Meter langes Pendel im Panthéon der staunenden Öffentlichkeit vor. Am Ende des 28 Kilo schweren Pendelkörpers befand sich eine Spitze, die mit jeder Schwingung eine Spur ins Sandbett auf dem Fußboden malte. Der Nachweis der Erdrotation war erbracht. Dieses Foucault-Pendel ging in die Geschichte ein. Und das Original kann nach vielen Irrwegen seit 1946 im Pantheon bewundert werden.
Audioguides und Führungen
Wie immer ist es ratsam, sich einen Audioguide auszuleihen, um mehr über das Gebäude und die verschiedenen Persönlichkeiten zu erfahren. Die „Audiotour“ ist mit 1:30 Stunden relativ lang, jedoch muss man sich natürlich nicht jeden Kapitel anhören. Führungen werden leider nur auf Französisch angeboten.
Preis für den Audioguide (zusätzlich zum Eintrittspreis): Erwachsene 4,50 €, Duo/zwei Guides 6 €, Gruppen 3 € pro Person, Behinderte 3 €, Unter 18 Jahre 3 €. Die letzte Ausgabe erfolgt um 17:15 Uhr.
Kostenloser Eintritt in das Panthéon
Erwachsene können das Panthéon vom 1. November bis 31. März kostenlos am 1. Sonntag des Monats besichtigen. Der Eintritt ist das ganze Jahr über umsonst für Jugendliche unter 18 und Personen unter 26, die aus einem der EU stammen oder in Europa wohnhaft sind. Französische Arbeitssuchende und Behinderte Personen können das Panthéon ebenfalls für 0 € besichtigen.
Eintrittspreise für das Panthéon in Paris
Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 8,50 €. Der ermäßigter Eintrittspreis liegt bei 6 €.
Tickets für das Panthéon in Paris kaufen
Tickets für das Panthéon werden leider nicht über GetYourGuide verkauft. Wer vor seiner Abreise bereits seine Ticket für das Panthéon buchen möchte, kann dies über Ticketmaster machen.
Adresse und Metrostatin Panthéon in Paris
Die Adresse des Panthéons ist: Place du Panthéon, 75005 Paris. Metrostationen in der Nähe des Panthéons sind „Cardinal Lemoine“ und „Maubert – Mutualité“ (beide Linie 10). Die RER-Station „Luxembourg“ liegt ebenfalls in unmittelbarer Nähe des Panthéons.
Öffnungszeiten vom Panthéon in Paris
Die Öffnungszeiten des Panthéons:
Vom 1. April bis 30. September: 10 Uhr bis 18:30 Uhr
Vom 1. Oktober bis 31. März: 10 bis 18 Uhr
Letzter Einlass: 45 Minuten vor Schließung
Das Panthéon ist an folgenden Feiertagen geschlossen: 1. Januar, 1. Mai und 25. Dezember. An allen anderen Tagen des Jahres kann man die Ruhmeshalle besichtigen.