Fast ist es noch ein Geheimtipp unter den Besuchern von Paris. Dabei besitzt das im 16. Arrondissement, nur wenige Schritte von der Metrostation Iéna (Linie 9) gelegene Musée Guimet die größte Kollektion asiatischer Kunst- und Sakralgegenstände außerhalb des asiatischen Kontinents. Eine Besichtigung der faszinierend präsentierten Ausstellungen lohnt allemal.
Geschichte des Museums
Die Geschichte des Museums begann 1879 in Lyon, wo der Industrielle und Kulturfreund Emile Guimet eine Sammlung von Objekten ausstellte, die er selbst auf seinen Reisen nach Ägypten, Griechenland, Japan, China und Indien zusammengetragen hatte. Guimet selbst baute auch das Museum in Paris, das 10 Jahre später eröffnet wurde und wohin die Sammlungen aus Lyon etappenweise übertragen wurden. Auch hier war den Religionen des alten Ägypten noch eine eigene Abteilung gewidmet, jedoch verlagerte sich der Fokus des Museums noch zu Lebzeiten des Gründers immer mehr auf Exponate aus asiatischen Zivilisationen.
Mehr und mehr Kollektionen kamen hinzu, unter anderem von den Asien-Expeditionen bedeutender Forscher wie Paul Pelliot oder Edouard Chavannes. Im Zuge einer Neuordnung der französischen Museen-Landschaft im Jahre 1945 übergab das Musée Guimet schließlich seine Sammlung ägyptischer Stücke an den Louvre und übernahm im Gegenzug dessen komplette Abteilung für asiatische Kunstobjekte. Das Museum wurde in den 1990er Jahren von Grund auf renoviert und verfügt über 5500 Quadratmeter Ausstellungsfläche.
Was gibt es im Musée Guimet zu sehen?
Für einen Rundgang im Guimet-Museum solltet Ihr viel Zeit mitbringen, denn jeder einzelne Ausstellungsraum entführt den Besucher in eine eigene Welt. Zu den Highlights unter den insgesamt 25 000 Ausstellungsstücken gehört ohne Zweifel die beeindruckende Kollektion von Khmer-Statuen aus Kambodscha. Von unschätzbarem Wert ist neben den Porzellanstücken aus dem kolonialen Indien auch die Sammlung von chinesischen Keramiken, darunter eine imposante Elefantenvase aus vorchristlicher Zeit. Von der ganz eigenen kulturellen Welt des Inselstaates Japan erzählen unter anderem Samurai-Rüstungen und groteske Tanzmasken.
Beeindruckende Buddha-Statuen, eine Gandhara-Sammlung aus dem Peschawar (Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan), tibetanische Kunst und lamaistische Objekte aus dem Himalaya machen den Museums-Besuch zu einer spirituellen Reise. Auch den Ländern Korea und Indien widmet das Musée Guimet jeweils eine eigene Abteilung. Die indische Sammlung enthält Skulpturen aus Terracotta, Stein, Bronze und Holz aus einem Zeitraum von mehreren tausend Jahren.
Ein stilecht angelegter Japanischer Garten neben dem Museum bietet die richtige Atmosphäre, um die vielen Eindrücke in sich wirken zu lassen. Für das leibliche Wohl der Besucher sorgt, ebenfalls stilecht, ein Thai-Restaurant im Untergeschoss des Gebäudes.
Öffnungszeiten Guimet-Museum
Das Museum von Mittwoch bis Montag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Dienstags geschlossen. Tickets könnt ihr bis 17:15 Uhr kaufen. Allerdings werden die Besucher gebeten, die Säle um 17:45 Uhr zu verlassen.
Feiertage: Das Museum ist am 1. Mai, am 25. Dezember und am 1. Januar geschlossen. Die Säle schließen um 16:45 Uhr am 24. Dezember, 31. Dezember am Freitag vor dem Osterwochenende und am Vortag von Pfingsten.
Eintrittspreise für das Musée Guimet
Der Eintritt für die Dauerausstellungen kostet 7,50 € (ermäßigter Preis 5,50 €). Das Kombiticket Dauerausstellung + temporäre Ausstellung kostet 9,50 € (ermäßigter Preis 7 €).
Kostenlos ist der Eintritt für alle Besucher am 1. Sonntag im Monat. Jugendliche bis 25 können das Museum das ganze Jahr über gratis besichtigen.
Adresse und Metrostation Musée Guimet
Die Adresse des Museums lautet: 6 Place d’Iéna, 75116 Paris,Frankreich
Die nächstgelegene Metrostation ist „Iéna“ auf der Linie 9. Ihr könnt auch bei „Boissière“ aussteigen, müsst dann aber noch ca. 5 Min. zu Fuß gehen.
Fotos – Saal: JP Dalbéra – Außen: Mbzt, via Wikipedia Commons