Im schönen Marais ist immer etwas los. Das ehemalige Sumpfgebiet vor den Toren der Stadt zählt heute mit zahlreichen Modeboutiquen, Kunstgallerien, Cafés und Bars zu den angesagtesten Vierteln der Hauptstadt. Gleichzeitig ist das Marais auch das Zentrum des jüdischen Lebens in Paris. Rund um die Rue des Rosiers gibt es zahlreiche Synagogen und jüdische Einrichtigungen. Alte Rabbiner mit Hut und Schläfenlocken werden euch hier genauso über den Weg laufen wie trendig gekleidete Modedesigner – eine bunte Mischung, die das Marais zu einem sehr sehenswerten Ort macht.
Direkt angrenzend an das Marais ist das Viertel Bastille: Auf dem großen Platz mit der imposanten Säule stand während der Revolution das berüchtigte Gefängnis der Bastille. Heute ist es eines der beliebtesten Partyviertel der Stadt.
Empfehlung für das Marais
Das leckere jüdische Gericht Falafel, das man im Marais an jeder Straßenecke essen kann, solltet ihr unbedingt probiert haben. Das beste Falafel der Stadt gibt es angeblich bei „L’as du Falafel“. Die Warteschlange vor dem Imbiss ist am Wochenende schon mal gerne 20 Meter lang. Mein Tipp: Geht lieber in das danebenliegende „Chez Hannah“, meiner Meinung nach noch besser und ohne Warteschlange. Beide Restaurants befinden sich in der Rue des Rosiers. Interessant für Fans von moderner Kunst: das Picasso-Museum und das Centre Pompidou.
Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Marais
Centre Pompidou
Obwohl es bereits in den 1970er Jahren erbaut wurde, ist das im Marais gelegene Centre Pompidou nach wie vor ein Wahrzeichen der Moderne. In dem außergewöhnlichen Architekturbau (die Gebäudetechnik – Tragwerk, Rolltreppe usw. – wurde an die außenwand des Objektes verlegt) befindet sich neben einer großer Bibliothek und einem Forschungszentrum für Musik auch das größte Museum für moderne Kunst in Europa. Dazu kommen mehrmals im Jahr wechselnde hochkarätige Ausstellungen, wie etwa zu Roy Lichtenstein oder Salvador Dalí.
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Rue des Rosiers im Marais
Entlang der Rue des Rosiers erstreckt sich immer noch das Zentrum des jüdischen Lebens in Paris, das Pletzl. Noch findet man auf der Rue des Rosiers zahlreiche jüdische Geschäft und Restaurants, doch immer mehr Boutiquen von Top Mode-Labels verdrängen die alteingesessenen Läden des Marais. Die Geschäfte haben samstags geschlossen, sonntags geöffnet. Auf keinen Fall zu verpassen: die in der Einleitung erwähnten Falafel-Restaurants.
Place des Vosges
Genau an der Grenze zwischen Drittem und Viertem Arrondissement gelegen ist der Place des Vosges, einer der Prototypen für Wohnanlagen in Europa. Die im selben Stil gehaltenen Fassaden der Gebäude geben dem Platz im Marais-Viertel ein einheitliches Erscheinungsbild. Wo früher Adlige und wohlhabende Bürger lebten, finden sich heute Hotels, Galerien und schicke Restaurants. Das Haus von Victor Hugo (Nr. 6) wurde zu einem Museum umgebaut und kann besichtigt werden.
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Musée Carnavalet
In den Ende des 19. Jahrhunderts erbauten Hôtel Carnavalet und Hôtel Le Peletier de Saint Fargeau befindet sich das Musée Carnavalet. Die Ausstellungen des Museums drehen sich um die bewegte Geschichte der Stadt Paris. Von archäologischen Funden aus vorrömischer Zeit bis hin zu Möbeln und Gegenständen aus der Zeit der Revolution von 1789 bietet das Museum im Marais einen Einblick in das Paris im Laufe der Geschichte. Zahleiche Gemälde und Zeichnungen helfen, sich ein Bild vom Leben der Menschen damals zu machen.
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Forum des Halles
Einen Ort, den ihr im Marais auf alle Fälle vermeiden solltet, ist das Einkaufszentrum Forum des Halles. Der hässliche Bau über der riesigen Metrostation Châtelet – Les Halles, wo sich einst der Lebensmittelmarkt von Paris befand (von Victor Hugo als Le Ventre de Paris – der „Bauch von Paris“ – beschrieben), ist seit Jahrzehnten eine Baustelle. Der überfüllte und absolut unübersichtliche Shoppingkomplex hat schon so manch einen Touristen (und auch zahlreiche Pariser) in den Wahnsinn getrieben – einige suchen heute noch den Ausgang. Tut euch einen Gefallen und geht hier auf keinen Fall einkaufen.
Das Marais – das schwule Viertel von Paris
Die allgemein bekannte Regenbogenfahne hängt im Marais über zahlreichen Lokalen. Das Viertel ist nämlich nicht nur das jüdische, sondern auch das schwule Viertel der Hauptstadt. Wer vom rechten Seine-Ufer ist, wird in den mehr als 100 schwulen Lokalen, Nightclubs und Bars garantiert sein Glück finden.
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Direkt angrenzend an das Marais: das Viertel Bastille
Place de la Bastille
Von einem der zentralen Schauplätze der französischen Revolution, der Bastille, ist leider fast nichts mehr übrig geblieben. Sogar die Säule in der Mitte des Platzes erinnert an eine andere Revolution, die von 1830. Zur 200 Jahr-Feier der Revolution von 1789 haben sich die Franzosen mit der Opéra Bastille ein neues Denkmal gesetzt. Seit 1989 ist der moderne Bau Hauptspielplatz für Opern in Paris. Zum Nationalfeiertag findet jedes Jahr eine Vorstellung mit freiem Eintritt statt.
Rue de Lappe
Das Viertel Bastille ist eines der beliebtesten Ausgehviertel der Hauptstadt. Die zahlreichen Bars in der Rue de Lappe bilden zusammen wahrscheinlich den längsten Bartresen Frankreichs. Auch in der danebenliegenden Rue de la Roquette gibt es zahlreiche Kneipen und Restaurants. Salsa- und Latino-Fans werden das etwas schickere Barrio Latino in der Rue du Fabourg Saint-Antoine bevorzugen.
Promenade plantée
Am südöstlichen Ende des Marais beginnt die Promenade plantée (offiziell Coulée verte René-Dumont). Die Grünanlage ist 4,7 Kilometer lang und wurde auf der ehemaligen Eisenbahnstrecke vom Bahnhof Bastille nach Marles-en-Brie errichtet. Etwa die Hälfte der Strecke verläuft auf einem Hochbahn-Viadukt. Teile der Strecke wurde in die moderne Architektur, der an den Seiten neu entstandenen Gebäude integriert. Der Park am Ende der Promenade ist eine beliebte Grünoase bei den Bewohner der angrenzenden Viertel.
Mehr über die Promenade Plantée (Coulée Verte René Dumont)
Fotos – Rue des Rosiers: Andrea Schaffer – Place des Vosges: Poulpy – Musee Carnavalet: Fanny Schertzer – Forum de Halles: Lionel Allorge – Alle CC-Lizenz, via Wikipedia Commons – Bastille: JL Zimmermann
Hallo,
zuerst einmal möchte ich sagen, dass diese Website einfach toll ist.
Ich werde im März mit meiner Tochter für 4 Tage in Paris sein, die Reise ist ein Geschenk zu ihrem 14.Geburtstag.
Fast alle Fragen wurden hier schon beantwortet, eigentlich haben wir die gesamte Reise hier geplant.
Eine Frage habe ich aber doch noch:
Wir kommen am Sonntag gegen 16 Uhr am CDG an, wohnen im Marais und fahren mit rer und metro zum Hotel. Gerne möchten wir gleich am ersten Abend noch den Eiffelturm besuchen und natürlich auch zur Spitze hoch.
Ist es zeitlich machbar? Ich kann die Entfernungen und Fahrzeiten schlecht einschätzen…
Ganz liebe Grüße aus Österreich
Hallo Kerstin,
der Eiffelturm ist bis Mitternacht geöffnet.
Von CDG bis ins Marais müsst ihr so 90/120 Minuten rechnen (mit Ticketkauf, Zurechtfinden und ohne Stress).
Ihr seid also gg. 18 Uhr im Hotel.
Von dort aus sind noch einmal ca. 45 Minuten zum Eiffelturm + eventuelles Anstehen, falls ihr keine Tickets habt.
Ich finde es persönlich sehr stressig (essen müsst ihr ja auch noch) und ihr wärt wahrscheinlich erst bei Dunkelheit ganz oben.
Macht an dem Abend lieber etwas anderes und den Eiffelturm dann an einem anderen Tag – bei 4 Tagen habt ihr ja reichlich Zeit 🙂
VG, Roman